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Damit der Horizont nicht endet

Damit der Horizont nicht endet

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Jennifer von Glahn

Pläne schmieden, neue Perspektiven und persönliche Stärken entdecken: Ein Freiwilliges Soziales Jahr oder auch Gap-Year ermöglicht es jungen Menschen, einen nachhaltigen Unterschied in der Gesellschaft zu machen. Wir stellen einige aus dem Vest vor.

Unterwegs als Wandergeselle

Mit Stolz und Wehmut beschreibt Dachdeckermeister Uwe Dreischhoff aus Waltrop die handwerkliche Walz-Wanderschaft seines Sohnes Mats. „Ich weiß zwar nicht, wo er gerade steckt, aber ich bin sehr froh, dass er das macht.“ Auf der Walz darf Mats kein Handy haben und seine erste Station muss 60 Kilometer von zu Hause entfernt liegen. Im zweiten Jahr geht es nach alter Tradition aus Deutschland hinaus und im dritten Jahr sogar quer durch Europa. „Er war schon immer ein Lebenskünstler“, sagt Uwe Dreischhoff über seinen Sohn.

Oh yeah, Au-pair?

Klara hat keine Geschwister. Die 18-jährige ist Einzelkind und neugierig auf die Welt. Nach ihrem Abi in Waltrop soll es nicht sofort an die Uni gehen – obwohl ihr Studiumswunsch schon klar definiert ist. „Ich möchte Grundschullehrerin werden“, so Klara über ihren Traumberuf. Da ist es doch passend, vorher auch Erfahrungen im Umgang mit Kindern zu sammeln. Dafür hat Klara jetzt die heimische Idylle getauscht – gegen einen Haushalt voller kleiner Wirbelwinde: Als Au-pair in Irland kümmert sie sich bei einer Familie in Dublin um die drei Söhne – fünf Jahre, zehn Jahre und zwölf Jahre alt. „Das ist bestimmt eine Herausforderung, aber ich bin mir sicher, dass ich viel lernen werde“, so Klara über die Verantwortung in ihrer Gastfamilie.

All alone in Ireland?

Rebecca Winterberg hat noch nie Weihnachten ohne ihre Familie verbracht. In diesem Jahr wird die 18-Jährige zum ersten Mal ohne ihre Eltern und die zwei jüngeren Geschwister unterm Weihnachtsbaum sitzen. Die Abitu­rientin aus Waltrop tauscht die heimische Geborgenheit gegen ein Abenteuer im irischen Cork. Ganz alleine ist Rebecca aber nicht, denn bei ihrem internationalen Freiwilligendienst lebt sie in einer sozialen Einrichtung für Menschen mit Behinderungen. Sozial engagiert war Rebecca schon immer: bei den Pfadfindern, als Schüler­vertreterin, in der Kirche oder beim Kinder- und Jugendparlament. „Bevor ich mich nach dem Abi für einen Beruf oder ein Studium entscheide, möchte ich erst noch neue Dinge kennenlernen.“ Dass sie Heiligabend in Irland ist, gehört für sie dazu.

Auf nach Amerika

Kira Pätzold strebt eine Karriere als Ärztin an. Auf dem Weg dorthin legt sie für ein Jahr einen „diplomatischen“ Zwischenstopp ein. Seit August vertritt die 17-Jährige die Bundesrepublik Deutschland als Juniorbotschafterin in den USA. Ihr Ziel ist es, ihr Englisch zu verbessern, Kontakte zu knüpfen und den Alltag in Amerika kennenzulernen. Das alles verdankt sie einem Stipendium des Parlamentarischen Patenschafts-Programms, für das der Marler Bundestagsabgeordnete Brian Nickholz die Weichen gestellt hat. „Ich lebe jetzt in einer Gastfamilie in Texas“, sagt Kira. Tagsüber besucht sie die High School und will tief in die amerikanische Mentalität eintauchen.

Verschiedene abwechslungsreiche Einsatzstellen

für Freiwilligendienste vor Ort bieten auch Kirche und Diakoniein Tagesstätten, Kitas, Altenwohn- und Pflegeheimen, Werkstätten, Wohnheimen und -gruppen, im ambulant betreuten Wohnen, in der ambulanten Pflege, in der Jugendhilfe oder Schulbegleitung – alle Angebote unter: erfahrungen-stehen-dir-gut.de

Infos zu Freiwilligendiensten: bundes-freiwilligendienst.de · Infos zum FSJ im Ausland: weltwaerts.de

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