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Das Prinzip Zukunft

Das Prinzip Zukunft

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: _Redaktion _RDN

Andreas Niedrig war drogensüchtig. Heute leistet er Aufklärungsarbeit und trainiert für einen weiteren Iron-Man.

Sein Leben ist so einzigartig, dass es bereits verfilmt worden ist. Auch Bücher gibt es zur Lebensgeschichte von Andreas Niedrig. Dabei sagt der 55-Jährige von sich selbst, dass er doch gar nichts Besonderes geleistet habe. Niedrig war Junkie. Drogensüchtig. Am Ende. In einer schlimmsten Phase als junger Mann wog er gerade mal 48 Kilo bei einer Körpergröße von 1,83 Metern. Er dachte immer noch von sich, dass doch alles in Ordnung sei. „Der Tag als ich mit 21 Jahren in die Therapie kam, zu der Zeit war ich heroinabhängig, habe auf der Straße gelebt und musste jeden Tag 1.000 Euro zusammenbringen, aber in meiner Wahrnehmung war ich immer noch nicht süchtig“, sagt Andreas Niedrig. Heute ist er Moderator, Motivator, gefragter Sprecher – und Hochleistungssportler. Er ist international unterwegs, um seine Lebensgeschichte zu erzählen. „Es hieß anfangs immer, dass meine Geschichte anderen Menschen Mut macht, das war für mich ganz weit weg, es ist ja keine positive Geschichte“, sagt der Sportler, der am 12. Oktober 1967 in Recklinghausen geboren wurde und in Oer-Erkenschwick aufwuchs.

Aufklärungsarbeit sei wichtig

Schnell bekam er in der Presse die Überschrift „vom Drogensüchtigen zum Iron-Man“. „Da habe ich mich entschieden, in die Offensive zu gehen. Ich habe vorher nicht darüber nachgedacht, dass das jemanden interessieren könnte, es war halt einfach mein Leben“, sagt der 55-Jährige. Heute geht er in Schulen, Universitäten, Unternehmen und sogar Gefängnisse, um seine Lebensgeschichte zu erzählen. Andreas Niedrig hat eine Mission, möglichst vielen Menschen zu zeigen was im Leben alles möglich ist: „Meine Geschichte beweist, dass es möglich ist, sich zu ändern. Für mich ist es keine Erfolgsgeschichte, das hat sehr viel Kampf und Einsatz gebraucht“. Dieser Kampfgeist ist es, der andere inspiriert. „Ich habe gemerkt, dass ich über meine Geschichte in viele Themenbereiche wie Krise, Gesundheit oder Prävention strahlen kann“, sagt Niedrig.

Politik stehe ebenfalls in der Verantwortung

Seine Popularität setzt er ein, um nachhaltig etwas zu verändern. Er möchte auch die Politik und die Krankenkassen mit in die Verantwortung nehmen. „Es gibt Gesundheitsministerien, die Aufklärungsarbeit leisten müssen im Bereich Sucht und Orientierung für junge Menschen. Oft bleibt es bei Plakatkampagnen wie ,Keine Macht den Drogen' aber keine Aufklärungsarbeit in Form von Storytelling. Das will ich ändern“, so Niedrig. Sich selbst sieht der Sportler nicht als Motivator oder gar Therapeut. „Ich habe meine Möglichkeiten erkannt und mit meinem Willen geschaffen. Jeder muss für sich selbst seinen Weg finden“, sagt er. Zurzeit trainiert er für den nächsten Iron-Man – Andreas Niedrig hat sich für Hawaii qualifiziert.

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