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Familienpuzzle
Foto: Arne Pöhnert

Familienpuzzle

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: _Redaktion _RDN

Die Gründung einer Familie ist fundamental. Manchmal Entscheidung, manchmal Bestimmung – immer lebensverändernd. Bei Pflegefamilien jedoch gibt es keinen Zufall.

Die Gründung einer Familie ist fundamental. Manchmal Entscheidung, manchmal Bestimmung – immer lebensverändernd. Bei Pflegefamilien jedoch gibt es keinen Zufall. Familie Sensak und Pflegekind Wanja* erzählten uns, was passiert – im Innern und außerhalb – wenn das fehlende Puzzleteil endlich gefunden wird. Wenn ein Kind nicht in seiner Familie bleiben kann, wird es in Obhut genommen. Dann wird eine Familie gesucht, mit der sich das Kind ein neues Leben aufbauen kann. Viele Regularien, um Pflegeeltern zu werden, gibt es nicht. Ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis, stabile Finanzen und ganz viel Herz sind die zentralen Punkte. In der Regel gibt es zehn Vorbereitungstreffen zwischen dem Fachdienst und interessierten Eltern, um die Eignung einer Pflegefamilie zu prüfen und den besten Platz für ein Kind zu finden. Erst danach beginnt das Kennenlernen zwischen Pflegekindern und -eltern. Wichtig ist, dass beide Seiten sich wohlfühlen und zustimmen. Dieser Prozess ist individuell, manche spüren schnell, ob es wirklich passt, andere brauchen etwas länger. Bei Wanja kam dieser Punkt nachdem sie ihr neues Zimmer sah und danach intensiv mit ihrem Bruder im Matsch spielen durfte. Als die Betreuerin nach zwei Stunden zurückkam wurde sie mit „Hier bleibe ich!“ begrüßt – das war vor zwei Jahren.



Die Westfälischen Pflegefamilien vermitteln schutzbedürftige Kinder an Familien, die ihnen ein liebevolles Zuhause bieten. Haltung und starke Nerven Anfangs hatte Wanja noch mit stressbedingten Symptomen zu kämpfen. Familie Sensak konnte helfen: Der Papa als Quatsch-Kopf, die Mama als Seelsorgerin und der Bruder als Vorbild. Inzwischen sind die meisten Sorgen vergessen und Bilder zeigen, wie ehrlich ihr Lächeln im Vergleich zu früher ist. Nerven und Empathie waren Grundbausteine, Glück ist nun
das daraus entstandene Heim. Wenn Wanja das möchte, gibt es alle zehn bis zwölf Wochen Treffen mit der Ursprungsfamilie. Es ist für die Kinder wichtig, ihre Herkunft zu kennen, Pflegeeltern wie Kinder bekommen jederzeit Unterstützung vom Fachdienst, müssen dafür aber transparent sein. Eine „öffentliche Familie“ sozusagen, aber dafür aus Überzeugung. Bereut hat Familie Sensak den Schritt nicht einen Moment. Das Familienpuzzle hat sein fehlendes Stück gefunden.

*Alle Namen geändert

INFO 

Westfälische Pflegefamilien Katrin Grundmeier · 02361 3029520

Info Diakonisches Werk im Kirchenkreis Recklinghausen
Diakonisches Werk im Kirchenkreis Recklinghausen

Elper Weg 89
45657 Recklinghausen

www.diakonie-kreis-re.de

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