Die Kunst der Kerzenherstellung in der Werkstatt der Diakonie in Datteln.
In einem warm beleuchteten Raum in Datteln wird Großes geschaffen. Hier, wo der Duft von geschmolzenem Wachs und ein Hauch von Kreativität die Luft erfüllen, hat Prof. Dr. Kerze – alias Daniel Grothuesmann – eine ganz besondere Mission. Gemeinsam mit anderen Mitarbeitenden des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Recklinghausen sorgt er für kunstvolle Kerzenherstellung.
Projekt mit Herz und Hand
Die Idee begann als Prüfungsprojekt von Abteilungsleiter Marius Lindner, der für seine Ausbildung zur Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung eine kreative Herausforderung suchte. Sein Projekt der Kerzenwerkstatt wurde vom Beschäftigten Daniel Grothuesmann weiterentwickelt – mit Herzblut und einem Ziel vor Augen: Einen Raum zu schaffen, in dem Kerzen nicht nur hergestellt, sondern regelrecht zum Leben erweckt werden. Der Raum in der Werkstatt In den Hofwiesen wurde praktisch und einladend eingerichtet, sodass Mitarbeitende hier eigenständig arbeiten können.
Nachhaltigkeit steht dabei im Mittelpunkt: Alte Kerzenreste werden recycelt, und neue Kerzen entstehen aus Rapswachs – einer umweltfreundlichen Alternative. Die 25-KiloSäcke mit dem Wachsmaterial sind dabei so etwas wie die Schatztruhen des Handwerks. Am wertvollsten ist dabei das bunte Wachs. „Das liegt preislich bei 20 bis 30 Euro für nur wenige Gramm – was die Sorgfalt bei der Arbeit umso wichtiger macht“, so Lindner.
Kleine Kunstwerke
Dieses Jahr war ein besonderes: 200 kunstvolle Kerzen für eine Kirchengemeinde in Recklinghausen und 2.500 schmale Stabkerzen für interne Weihnachtsgeschenke sind bereits entstanden. Die Produktion gleicht einer wahren Symphonie des Handwerks: Das Wachs wird bei exakt 85 Grad erhitzt – gerade genug, um es restlos aus den Formen lösen zu können. „Sorgfalt und Geduld sind dabei besonders wichtig“, sagt Daniel Grothuesmann.
Den Titel Prof. Dr. Kerze haben ihm die anderen Beschäftigten nicht ohne Grund verliehen – der 40-Jährige ist Experte rund um Wachs und Co. Mit speziellen Kunststoffformen, die selbst für die schmalsten Kerzen geeignet sind, schaffen die Mitarbeitenden bei Bedarf bis zu 60 Kerzen pro Tag. Für die Veredelung sorgt ein UV Drucker aus einer anderen Abteilung, der Muster und Farben auf die Kerzen zaubert, je nach Auftrag.
Kreativität trifft Qualität
Doch damit nicht genug: Hier wird experimentiert – mit Farben, Formen und Ideen. Ob dicke Kerzen von 700 Gramm oder elegante Designs, die Werkstatt möchte vor allem eins: Kerzen herstellen, die nicht nur Licht spenden, sondern auch mit Qualität überzeugen. In Datteln wird deutlich, dass Kerzen viel mehr sind als nur ein funktionaler Alltagsgegenstand. Sie erzählen Geschichten von Kreativität, Teamarbeit und Nachhaltigkeit. Für die Mitarbeitenden des Diakonischen Werks ist jede Kerze ein Stück gelebte Gemeinschaft.
Elper Weg 89
45657 Recklinghausen
www.diakonie-kreis-re.de