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Ist die Pflege noch zu retten?
Foto: Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen

Ist die Pflege noch zu retten?

Lesedauer: ca. 1 Min. | Text: _Redaktion _RDN

Die Pflege ist (noch) zu retten, wenn alle politische Ebenen die bekannten Herausforderungen ernster nehmen – so die These von Ulrich Christofczik, Geschäftsführer der Evangelischen Dienste Duisburg.

Auf Einladung der Evangelischen Akademie und Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen sprach er in der Recklinghäuser „Arche“ über die Zukunft der Pflege. Die beiden widerstrebenden Megatrends - älter werdende Bevölkerung und zu wenig Pflegekräfte - sind seit Jahrzehnten bekannt.

Christofczik, der früher das Altenwohnheim Matthias-Claudius-Zentrum in Oer-Erkenschwick leitete, ist seit vielen Jahren pflegepolitisch unterwegs, u.a. im Aktionsbündnis Ruhrgebietskonferenz Pflege, dem auch die Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen angehört. Sein Resumée: "Pflege ist wieder, wie vor der Einführung der Pflegeversicherung, Armutsrisiko Nummer eins". Der Eigenanteil von Altenheim-Bewohnerinnen und –Bewohnern steige stetig, in NRW inzwischen auf fast 3.400 Euro pro Monat. Es fehle der politische Wille, günstigere ambulante Wohnformen zu fördern. Grenzen zwischen den Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherung, sowie zwischen ambulant und stationär müssten abgebaut und pflegende Angehörige stärker in den Blick genommen werden.

Pflegbedürftige und ihre Angehörigen hätten keine wirksame Lobby. Außerdem forderte Christofczik die Kostenträger auf, schneller für die erbrachten Leistungen zahlen. Zuletzt waren Altenheimträger immer wieder wegen Liquiditätsengpässen insolvent gegangen. Außerdem müsse überbordende Bürokratie abgebaut werden. In der anschließenden Aussprache ging es u.a. um die Tabuisierung von Pflegebedürftigkeit in einer alternden Gesellschaft.

Info Diakonisches Werk im Kirchenkreis Recklinghausen
Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen

Elper Weg 89
45657 Recklinghausen

www.diakonie-kreis-re.de

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