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Zug um Zug zur Mobilitätswende
Foto: I Stock; Bildnachweis:Boarding1Now

Zug um Zug zur Mobilitätswende

Lesedauer: ca. 3 Min. | Text: Stefan Prott

Bahnhof, Brücke und Ausbau der wichtigsten Nord-Süd-Achse: Warum alles zusammenhängt und wie Herten damit die Mobilitätswende einleiten will: Stadtbaurätin Janine Feldmann erläutert die wichtigsten Investitionen in die Infrastruktur.

Der erste Schritt zur Mobilitätswende ist gemacht, und es war ein großer: Nach 40 Jahren ohne Bahnhof rollte am 11. Dezember 2022 wieder eine S-Bahn in Herten ein. Ein Meilenstein, aber noch mit provisorischem Charakter – denn der vollständige Ausbau der Haltestation mit allem, was den Umstieg auf die Bahn attraktiv macht, wird in mehreren Abschnitten erst später erfolgen. „Dahinter steht die Idee, dass wir der Hertener Bevölkerung bewusst schon in der Bauphase mehrerer großer Großprojekte den Zugang zur S-Bahn-Linie 9 ermöglichen wollen“, erklärt Stadtbaurätin Janine Feldmann. „Wir wollten nicht warten, bis alles fertig ist, sondern dieses Angebot so schnell wie möglich zugänglich machen – selbst wenn es noch nicht perfekt ist.“


Großprojekte für die Stadtmitte


Tatsächlich hängen mehrere Großprojekte eng zusammen, mit denen Zug um Zug die verkehrliche Anbindung der Stadtmitte modernisiert wird: Der Eröffnung der Haltestation (2022) folgt der Ausbau der Mobilstation im Westen ab 2024, weitere Standorte folgen voraussichtlich ab 2028. Größte Herausforderung ist der Ausbau der Feldstraße: Hier drängen sich seit Jahrzehnten Fußgänger, Radfahrer, Pkw und Lkw durch ein Nadelöhr auf der Bahnbrücke, die nur knapp 11 Meter breit ist. Da die Feldstraße eine Landesstraße ist, liegt die Federführung nicht bei der Stadt Herten, sondern beim Landesbetrieb „Straßen.NRW“ – und dieser kann mit dem Bau erst Mitte 2025 beginnen. Die Bauzeit für die neue, dreimal so breite Brücke dürfte bei 18 bis 24 Monaten liegen, so dass nicht vor 2028 mit der Fertigstellung zu rechnen ist. Dann sollen auch im Osten, auf der anderen Seite der Gartenstraße, weitere Rad- und Pkw-Stellplätze entstehen

Verkehrswende mit E-Bike und Bahn


Janine Feldmann weiß um die Sorgen der Bürger: „Die lange Bauphase wird für alle eine Geduldsprobe“, sagt die Stadt- baurätin, zumal auch die Fertigstellung der Hertener Höfe in diesen Zeitraum fällt. „Aber am Ende dieser Phase haben wir ein wichtiges Stück Stadt neu gebaut und die Voraussetzungen für eine echte Verkehrswende in Herten geschaffen“, so Janine Feldmann. „Denn die Kombination von Bahnanschluss und Mobilstation wird einen komfortablen Umstieg von Rad oder Fahrrad auf den Schienenverkehr ermöglichen“. Die Stadtbaurätin erwartet weitere Chancen für Herten: „Mobilstation und die neue Feldstraßen-Brücke schaffen attraktive Wege- und Stadtteilverbindungen vom Norden zur Innenstadt – und setzen damit neue Potenziale für die Stadtentwicklung frei.“

Mobilstation im Westen
Auf dem Parkplatz baut die Stadt Herten mit Förderung des VRR ab 2024 die Mobilstation West für den bequemen Wechsel zwischen Verkehrsmitteln – mit barriefreiem Bahnsteigzugang zu Fuß, Fahrradabstellanlagen und -Boxen, Ladestationen für E-Mobile, einer Fahrrad-Leihstation sowie Parkplätzen für Pkw und einer Fahrzeughalle für das DRK

Feldstraßen-Brücke
Von 11 Meter auf insgesamt 33 Meter Breite wird die Brücke über die Bahngleise verbreitert, damit Fußgänger, Fahrradfahrer, Linienbusse und Pkw und Lkw gleichberechtigt und sicher passieren können Der Ausbau schafft auch Platz für neue Haltstellen von fünf Buslinien Über zwei Aufzüge kommen Fahrgäste zukünftig direkt und barrierefrei auf die Bahnsteige.

Mobilstation im Osten
An der östlichen Gartenstraße werden weitere Park- & Ride- Plätzen sowie Radabstell-Anlagen und -Boxen geplant.

S-Bahn-Haltepunkt
6,6 Millionen Euro haben Deutsche Bahn und VRR in den Haltepunkt Herten investiert: Hier hält seit Mitte Dezember 2022 die S-Bahnlinie 9, die Fashrgäste in acht Minuten zu Hauptbahnhof Recklinghausen bringt Die Gegenrichtung führt nach Gladbeck West, Bottrop, Essen, Wuppertal bis Hagen Später sollen weitere Haltepunkte in Westerholt und Gelsenkirchen Buer hinzukommen

Ausbau Feldstraße (L638)
Die wichtigste Nord-Süd-Achse der Stadt Herten wird nicht nur im Bereich der Brücke modernisiert: Auch im Teilstück zwischen Bahnbrücke und Busbahnhof wird ausgebaut und erhält ein breiteres Profil mit mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer Zugleich entsteht ein großzügig gestalteter Zugang zu den Hertener Höfen.

Info
Stadt Herten

Kurt-Schumacher-Straße 2
45699 Herten

www.herten.de

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