Beschreibung
Dies irae“, Tag des Zorns! Der uralte Gesang der lateinischen Totenmesse beschwört das Jüngste Gericht herauf. Die berühmte, markante Tonfolge geistert auch durch dieses Programm. Camille Saint-Saëns‘ Grusel-Walzer „Danse macabre“ lässt Freund Hein als Geiger zum schaurigen Reigen aufspielen.
Saint-Saëns war ein großer Bewunderer Franz Liszts und zollte ihm mit der „Danse macabre“ Tribut. Liszts Hexenkünste am Klavier waren nur eine Seite seines Genies. Seine Kompositionen setzten Maßstäbe für exzentrische Orchesterfarben und skurrile Inhalte. Liszts „Totentanz“ hämmert das furchterregende „Dies irae“ gleich am Anfang mit aller Gewalt heraus. Das diabolisch schwere Stück wird von der serbischen Pianistin und Wahl-Wienerin Anika Vavic gemeistert. Irrwitzige Virtuosität verbindet sich mit „Vavics Stärke, musikalische Gedanken mit beeindruckender Klarheit zu kommunizieren“, wie die NRZ zu ihrem Auftritt beim Klavierfestival Ruhr schrieb.
Das „Dies irae“-Motiv schmettert uns mit geballter Wucht der Blechbläser in Hector Berlioz‘ bizarrer „Symphonie fantastique“ entgegen – und zwar beim Hexensabbat. Was sein sinfonischer Held bei dieser infernalischen Orgie erlebt, beschrieb Berlioz selbst: „Er glaubt, einem Hexentanz beizuwohnen, inmitten grausiger Gespenster, unter Zauberern und vielgestaltigen Ungeheuern, die sich zu seinem Begräbnis eingefunden haben.“
Am Pult steht Daniele Squeo, seit 2020/21 Generalmusikdirektor am Pfalztheater Kaiserslautern.
Camille Saint-Saens (1835–1921)
Danse macabre op. 40
Franz Liszt (1811–1886)
Totentanz – Paraphrase über „Dies irae“ für Klavier und Orchester S. 126
Hector Berlioz (1803–1869)
Symphonie fantastique op. 14
Anika Vavic, Klavier
Daniele Squeo, Leitung
Foto: Christine de Grancy