Beschreibung
Heimatkino – Kinokultur im Ruhrgebiet
Auch und gerade im Ruhrgebiet waren Kinos ebenso wie Trinkhallen, Schrebergärten und Fußballplätze lange Zeit ein fester Bestandteil der Alltagskultur. Wo heute wenige Multiplexe stehen und Programmkinos um ihr Überleben kämpfen, gab es in den 1950er-Jahren Hunderte von Kinos.
Dabei hatte das Kino als Kulturgut lange Zeit einen schweren Stand: Die Unkontrollierbarkeit der verdunkelten Kinosäle und die angeblich gesundheitsschädigenden Folgen der flimmernden Bilder mobilisierte vor allem bei den Jugendschützern heftige Gegenwehr.
Seit den 1960er Jahren sind es vielmehr die technischen Entwicklungen, die dem Kino das Leben schwermachen: zunächst der Siegeszug des Fernsehens, dann das Aufkommen der VHS-Kassetten und nachfolgend der DVDs, seit einigen Jahren die breiten Angebote der Streaming-Dienste.
Dennoch hat das Kino seine Faszination bewahrt – und sich immer wieder neu erfunden. Das zeigt in wunderbarer Weise Daniel Huhns Film „Heimatkino“. In einer Reihe von Episoden dokumentiert der mit Unterstützung des LWL-Medienzentrums, des Regionalverbands Ruhr und der Kulturstiftung Masthoff entstandene Film die sich wandelnde Kinokultur im Ruhrgebiet. Er beleuchtet den Untergang und die Wiederauferstehung der Orte, die Filme zu einem Kinoerlebnis gemacht haben und immer noch machen. Dabei präsentiert er ganz unterschiedliche Formen der Kinokultur: vom Auto- und Bahnhofskino über Filmclubs und anspruchsvolle Programmkinos bis zu den großen Lichtspieltheatern. Und er lässt die zu Wort kommen, die den Kulturort Kino bis heute mit Leben füllen.
